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Mitarbeiter der Startup AGPhotonics in Málaga. MIGUE FERNÁNDEZ
Start-Ups

Málagas Dekade der Tech-Branche: 148 neue Unternehmen und über 2.000 Arbeitsplätze

Eine Studie hebt die Führungsrolle Andalusiens im Technologiesektor hervor, der über die Hälfte der regionalen Wirtschaftskraft bestreitet

NURIA TRIGUERO

MÁLAGA.

Samstag, 28. Juni 2025

In den zurückliegenden zehn Jahren hat der Boom in der Technologiebranche Málaga 148 neue Unternehmen beschert. Sie alle zusammen bieten mehr als 2.000 Arbeitsplätze und machen über 399 Millionen Euro Umsatz. Dabei hat sich Málaga Stadt als Lieblingsort der Tech-Branche herauskristallisiert. Die Provinzhauptstadt führt das Ökosystem für Innovation in Andalusien an und hat in der Region mehr als die Hälfte des Wirtschaftsvolumens dieser Branche auf sich gezogen: Laut dem Bericht 'Empresas tech e innovadoras 2025' von Ecosistema Startup setzen Tech-Unternehmen dort 747 Millionen Euro um. Blickt man auf ganz Spanien, hat sich die Provinz Málaga an sechster Stelle positioniert, liegt bei der Zahl der Tech-Unternehmen gleich hinter Madrid, Barcelona, Valencia, Bilbao und San Sebastián. Vergleicht man nur die Zahl der Arbeitsplätze rückt Málaga auf Rang vier vor, gleich hinter Madrid, Barcelona und Valencia.

Um die Analyse von Ecosistema Startup besser einordnen zu können, bedarf es eines Blicks auf die Unternehmen in der zugrundeliegenden Datenbank. Denn: Die Analyse blickt nicht auf die Gesamtheit aller Tech-Unternehmen, sondern einzig auf die Firmengründungen in den zurückliegenden zehn Jahren. Dabei werden drei Arten von Unternehmen unterschieden: Startups (mit Branchenzugehörigkeit je nach Sparte von maximal fünf bis sieben Jahren und einem Umsatz von zehn Millionen Euro), Scale-ups (mit einem Umsatz von über einer Million Euro bei einer jährlichen Wachstumssteigerung von über 20 Prozent) und innovative Pymes (klein- und mittelständische Firmen mit einer Branchenzugehörigkeit von fünf bis zehn Jahren und einem langsameren Wachstum). In Málaga blieben bei dem Lagebericht von Ecosistema Startup also alle multinationalen Konzerne sowie alteingessene Firmen außen vor, darunter klingende Namen von Freepik über BeSoccer bis Aertec.

Von den 148 Tech- und Innovations-Unternehmen, die letztlich in der Provinz Málaga für die Analyse in Frage kamen, stammen zwei Drittel (98) aus der Kategorie Startups. Des Weiteren gibt es zwölf Scale-ups und 32 innovative Pymes. Málaga sticht besonders in den Bereichen künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und Blockchain hervor, in denen die Provinz im nationalen Ranking bei Startups den dritten und vierten Platz belegt.

Mit 2.071 Arbeitsplätzen bieten die jungen, aufstrebenden Unternehmen Jobs für immerhin neun Prozent der Angestellten im Technologiebereich in der Provinz Málaga, wo ingesamt laut Daten der Sozialversicherung 23.000 Menschen arbeiten. In diesen Zahlen sind alle Arten von Tech-Unternehmen berücksichtigt, inklusive die multinationalen Konzerne, große Beratungsfirmen und bereits konsolidierte Unternehmen, die logischerweise die meisten Arbeitsplätze schaffen. Spanienweit steht Málaga beim Blick auf die Angestellten im Technologiebereich an fünfter Stelle. Beim Beschäftigungswachstum schiebt sich die Provinz auf nationaler Ebene sogar auf Platz drei: In den zurückliegenden fünf Jahren stieg die Zahl der Jobs in der Tech-Branche in Málaga um 62 Prozent.

Die Studie von Ecosistema Startup zeigt auch, dass Andalusien sich «als eine der fünf führenden Regionen des technologischen und innovativen Ökosystems konsolidiert hat». Demnach gibt es in der Branche derzeit 714 aktive Unternehmen, die insgesamt 6.388 Arbeitsplätze bieten und 747 Millionen Euro Umsatz machen. «Diese Zahlen belegen die Reife und das Wachstum des andalusischen Ökosystems, das auf die Dynamik von Städten wie Málaga, Sevilla und Granada zählt», heißt es weiter in der Analyse.

Innerhalb Andalusiens stellen Startups mit 497 Vertretern die jüngste und dynamischste Gruppe, bieten 2.400 Arbeitsplätze und setzen rund 100 Millionen Euro um. Die Scale-ups sind zwar zahlenmäßig unterlegen, haben jedoch immer mehr Gewicht: Die insgesamt 44 Unternehmen summieren 780 Arbeitsplätze und sorgen für einen Umsatz von über 150 Millionen Euro. Die innovativen Pymes schließlich bringen Stabilität ins Ökosystem, zählen 173 Unternehmen und über 3.000 Arbeitsplätze bei einer Fakturierung von 496 Millionen Euro.

Im Ranking der innovativsten Gebiete der Region folgen auf Málaga die Provinzhauptstädte Sevilla (144 aktive Unternehmen und 1.206 Arbeitsplätze) und Granada (43 Unternehmen, 318 Arbeitsplätze). Auf dem Vormarsch sind laut Analyse Städte wie Córdoba, Almería, Huelva oder Cádiz.

Mit Blick auf die Investitionen bescheinigt Ecosistema Startup seit 2016 über 150 in Andalusien Geschäftsabschlüsse mit Gesamtinvestitionen von über 400 Millionen Euro. Allein 2024 gab es 16 Verträge über ingesamt 85 Millionen Euro, wobei die Region zum interessanten Gebiet für Risikokapitalfonds avanciert. Unternehmen wie Kampaoh, Luda Partners, Vaxdyn oder Ravenpack gehörten zu den Vertragspartnern der herausragenden Geschäfte des vergangenen Jahres.

Spezialisierung

In Hinsicht auf die Spezialisierung bietet das andalusische Ökosystem eine diversifizierte Branchenstruktur. So ist SaaS (Software über externen Anbieter) führend bei Beschäftigung und Umsatz, gefolgt von eHealth, EdTech, Biotech, Traveltech und Energie. Auch Bereiche wie künstliche Intelligenz mit Agrotech, Foodtech und Proptech stechen heraus und belegen die Fähigkeit des Ökosystems, sowohl traditionelle Industrien als auch neue digitale Möglichkeiten abzudecken.

Die Geschlechterungleichheit bleibt mit einer riesigen Kluft eine der großen strukturellen Herausforderungen. Nur 17 Prozent der Gründer von Technologieunternehmen sind in Andalusien Frauen, wenngleich ihre Präsenz laut Studie in Bereichen wie Biotech, EdTech, eHealth und Agrotech zunimmt.

Laut der Analyse von Ecosistema Startup gibt es in ganz Spanien 8.580 junge Technologieunternehmen, die insgesamt 108.000 Jobs bieten und einen Jahresumsatz von knapp 14,82 Milliarden Euro generieren. Verglichen mit 2024 entspricht das einem Plus von 22 Prozent bei der Zahl der Unternehmen sowie deutliche Zuwächse bei Arbeitsplätzen und Umsatz.

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